Libyen. Der Bürgerkrieg, der seit Tagen immer blutigere Züge annimmt, hat eine unerwartete Wendung erfahren und steht womöglich sogar kurz vor seiner Beendigung. Machhaber Gaddafi – oder auch Evil Santana, wie ihn seine Anhänger hinter vorgehaltener Hand nennen – gab völlig überraschend eine Erklärung ab, dass ihn die Zerrissenheit seines Volkes sehr zu schaffen macht und er deshalb zum Wohle des Landes zurücktreten möchte. Er könne es nämlich nicht mehr ertragen, dass Libyen in ausländischen und insbesondere deutschen Medien falsch dargestellt werde, so Gaddafi weiter.
Aus diesem Grund werde er seinen Rücktritt lediglich an eine einzige Bedingung knüpfen: die Deutschen müssen endlich damit aufhören das nordafrikanische Land „Lübien“ zu nennen. Sobald also alle Bürger in Deutschland endlich den Namen des Landes korrekt aussprechen, nämlich grundsätzlich so, wie die deutsche Sprache es vorsieht, würde er unverzüglich auf sein Amt verzichten und sich vollständig aus der Politik zurückziehen, betonte Gaddafi mit einer Träne im Auge.
Die meisten Experten sind sich jedoch uneinig darüber, ob Gaddafis Erklärung nicht doch bloß eine unverschämte Provokation darstellt. Schließlich handelt es sich bei dessen Bedingung um eine nahezu unerfüllbare Aufgabe. So lange der Bürgerkrieg also noch weitertobt, hätte Gaddafi damit die Schuld auf Deutschland abgeladen. Zu Recht? Vielleicht. Unterm Strich aber ist der Frieden in Libyen jetzt in noch weitere Ferne gerückt.
Man darf gespannt sein, wie die Welt darauf reagiert.
Grafik: Copyright by Andreas Prüstel, via toonpool.de.
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Das bedeutet, dass er NIE abdanken wird. Die Germanen sagen doch heute noch MicheLIN und ColGATE. Entweder sind sie zu dumm Namen korrekt auszusprechen oder total ignorant.
hat da über mir etwa ein österreicher gepostet? >;]
@Joker…worauf Du einen lassen kannst 🙂
Tja, die Gnade der späten Werbung… (Oder intelligenterer Marketing-Unternehmen? Gibt es da überhaupt Intelligenz?)
Ich habe aber irgendwie leise Zweifel, dass Deutsche (und Österreicher) „al-Dschamāhīriyya al-ʿarabiyya al-lībiyya asch-schaʿbiyya al-ischtirākiyya al-ʿuzma“ ohne größere Komplikationen korrekt aussprechen können. Ich würde das jedenfalls den Klingonen überlassen.
Wieso eigentlich .. das Ausland sagt ja auch nicht Deutschland oder München. Anstatt „es macht keinen Sinn“ müsste es richtig heißen, es ist nicht sinnvoll oder es _ergibt_ keinen Sinn.
Erst wenn es in der englischen Sprache mal heißt: „it gives no sence“ dann sagen die Deutschen wieder „es ergibt keinen Sinn“. Die Deutschen sind so drauf, bis zur Selbstaufgabe der eigenen Identität am After der USA! Deswegen finde ich Lübien auch richtig, weil es in unserer Sprache so Tradition hat. Gilt übrigens für alle Eigennamen so.
Ach ja es heißt übrigens auch Espressos und nicht „Espressi“, weil wir uns eben nur die Wörter „leihen“ nicht aber die Grammatik!
Thomas: Da verwechselst du wohl etwas. Genau so wie der Spruch „es macht Sinn“ eigentlich falsch ist (weil es „ergibt Sinn“ heißt), so ist auch die Aussprache „Lübien“ falsch. Das hat rein gar nichts mit Tradition zu tun. Richtig heißt es nun mal „Libien“, also mit 2 „i“. Kann man in jedem Duden nachschlagen.
@Stefan .. du hast meinen Kommentar nicht richtig gelesen, das mit dem „Sinn machen“ hab ich genau so erklärt: „Sinn kann man nicht machen, er ergibt sich wie der Unterschied auch“.
Und wenn du schon den Duden zitierst dann macht es dort auch keinen Sinn ;-). Deshalb ist der Duden eben nicht die Bibel der Deutschen Sprache. Ich sag‘ auch nicht Tschinese nur weil es dort steht. Den Tschristus und Tschaos ware dann logisch.
Die Deutsche Sprache ist ein historischer Zusammenwurf aus vielen Dialekten und Regionen wird Traditionell auch noch so gesprochen. Deswegen bleib ich bei Lübien und Agüpten. Ich werfe den Norddeutschen auch nicht ihr „Guten Tach oder Moin Moin“ vor. 😉
Thomas: „Agüpten“ ist ja richtig. Nur „Lübien“ eben nicht. Natürlich kannst du es trotzdem so aussprechen, aber richtiger wirds dadurch trotzdem nicht. Zudem hinkt der Vergleich mit den Dialekt-Beispielen. Es ist eine Sache daheim regional bedingte Aussprachen zu benutzen und eine andere einfach ein Wort falsch auszusprechen – in Nachrichtensendungen zum Beispiel, wo man annehmen sollte, dass da ein einheitliches Hochdeutsch gesprochen wird. Da sagt ja auch keiner „Guten Tach“.
Ich find’s schön, dass es dieses Wort gibt, dessen Aussprache gegen sämtliche Regeln der Kunst verstößt. Ich habe das immer als interessanten erratischen Block in der deutschen Sprache empfunden.
Also wenn schon Duden, dann bitte „Libyen“, nicht „Lybien“, „Libien“ oder „Liebchen“. Wer kann und mag, kann ja versuchen, es „Libüen“ auszusprechen, das wäre dann noch ’ne übliche „regionale Ausspracheverwechslung“… 😉
@mort genau, es wird ja libyen geschrieben, mit einem i vorne, also wirds auch wie mit einem i ausgesprochen. dass so viele ein ü lesen hat was mit dem automatischen buchstabenverdrehen im kopf zu tun, weil das wort unterbewusst als „falsch“ wahrgenommen wird und dann das gehrin die buchstaben so liest, dass es passt. das phänomen sollte eigentlich jeder kennt. das greift immer wenn z.b. bei einem wort das man kennt ein paar buchtsaben vertauscht sind (wie in diesem satz eben das wort buchstaben), dann lesen wir das wort trotzdem richtig, weil das gehirn quasi nicht immer neu liest sondern wörter und begriffe die es schon kennt einfach abruft, sobald es sie erkennt. und dann ists auch egal dass da ein wort vlt. falsch geschrieben ist.
bei libyen ist das auch so ähnlich. man kennt ja so eine zusammensetzung von i und y nicht aus der deutschen sprache. wenn, dann eher umgekehrt und deshalb macht das gehirn bei vielen einfach „lybien“ daraus. find ich jetzt nicht verkehrt, muss ich sagen, mit einer außnahme. denn wenigstens nachrichtenreporter sollten lernen richtiges deutsch zu sprechen. ich will im fernsehen also etwas über libyen hören und nicht über lybien.
Lübyen?
Lybien, Libien, Lügien. Ist doch scheißegal. Meinetwegen können wir das Land Panama nennen, wenn der Irre dann zurücktritt.
Gruß
Fulano
Ich wäre ja eher für Salatien. Grüne Flagge, jede Menge Öl, aber sonst ist’s Essig…
Gandalfie?
@Thomas
man muss aber dazu sagen, das unser (ja norddeutscher^^) „moin“ wieder aus der dem Plattdeutschen stammt, was wieder eine – wie ich finde – eigene sprache ist.
das verhält sich genau wie mit den bayern… ich mein ich würde denen ja auch nicht ihren *hust* bescheuerten *hust* dialekt vorwerfen.. da legst di abr auch nider!
😉