Es sind schockierende, wenn auch nicht gerade überraschende Vorwürfe, die Guttenberg nach seinem Rücktritt erreichen. Der ehemalige Verteidigungsminister hat anscheinend niemals einen Fuß auf afghanischem Boden gesetzt. Alle bisherigen Auftritte, die ihn bei den Truppen zeigen, wurden im Filmstudio vor einer Bluescreen gedreht. Verblüffend ist allerdings der Umstand, dass Stephanie zu Guttenberg wohl im Gegensatz zu ihrem Mann wirklich nach Afghanistan gereist ist. Schweigegeld war den Soldaten nämlich irgendwann nicht mehr genug.
Johannes „B für Boulevardluder“ Kerner, der die erste (und nun auch letzte) Guttenberg-Show aus „Afghanistan“ moderiert hat, wusste angeblich nicht, dass er sich in Wahrheit in einem Filmstudio befand. „Man holte mich damals mit dem Auto ab, wir fuhren zwei, drei Stunden und dann sagte man mir, wir wären da, also in Afghanistan, bei den Truppen“, sagte der smarte Talkshow-Moderator. „Wie sollte ich denn erkennen, dass wir gar nicht in Afghanistan waren? Bin doch noch nie vorher dagewesen.“
Karl-Theodor zu Guttenberg räumte inzwischen ein, dass er einen großen Fehler begangen hat und fügte seinem Geständnis als Zeichen der Reue an, seinen Vornamen Sylvester ablegen zu wollen. Dadurch wolle Guttenberg verhindern, dass die Filmbranche aufgrund des gleichen Vornamens wie sein Mentor Sylvester Stallone weiterhin mit den Fehltritten des Ex-Ministers in Verbindung gebracht wird.
Das Volk dagegen nimmt ihm diesen Skandal, wie die vorigen auch, nicht übel. Solch ein ehrliches Geständnis sei schließlich viel wertvoller als die Lüge und deren Vertuschungsversuch, heißt es nicht nur von eingefleischten Gutti-Fans. Immerhin wäre niemand unfehlbar und die vielen Neider, die Guttenbergs Heiligkeit anzweifeln und seine Vorgehensweise kritisieren, sollen doch lieber selbst mal nach Afghanistan, falls sie sich trauen. Dann würden sie nämlich unter Garantie ebenfalls ein heimisches Filmstudio dem gefährlichen Kriegsgebiet vorziehen.
Zu Guttenberg wird die Sympathien natürlich gerne mitnehmen, nützen werden sie ihm jedoch nicht viel. Das Amt ist weg. Dennoch kann er bestimmt stolz darauf sein, dass er ein neues Sprichwort unter das ihm stets verzeihenden Volk gebracht hat:
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, es sei denn Herr zu Guttenberg spricht.
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Kaum ausgebuht und mit nassen Fetzen zum Teufel gejagt, will man ihn jetzt schon wieder an anderer Stelle zurück. Die Germanen haben mindestens genauso einen neurologischen Totalschaden wie die Österreicher.
Einer meinte gestern im Radio, was man sich denn so aufrege, schließlich bescheiße heute doch jeder jeden…
So war das also. Habs doch immer schon geahnt dass da was nicht stimmen kann 😉
Wieso Satire? Klingt doch alles sehr plausibel.