Als Thomas de Maizière im November die Terrorangst ausrief, war diese bei vielen Menschen mit einer gewissen Erwartungshaltung verbunden. Schließlich versprach der Innenminister verwüstete Weihnachtsmärkte und mindestens einen Sturmangriff auf den Reichstag. Doch statt dem erhofften Spektakel, bekamen die terrorbegeisterten Menschen nur den üblichen Mord und Totschlag, den sie auch sonst jedes Jahr auf dem Weihnachtsmarkt erleben: im Gedränge vor dem Glühweinstand, um Fettspritzer von der heißen Käsewurst oder wegen einer Hand zuviel auf dem Hintern der Ehefrau.
Nach anfänglicher Enttäuschung und späterer Wut über die leeren Versprechungen, macht sich inzwischen aber dennoch eine allgemeine Ungeduld breit. Denn das Innenministerium beharrt trotz ausgebliebenem Terror darauf, dass bald etwas ganz Großes auf uns zukäme. Und damit seien weder harte Winterwochen noch weitere Wikileaks-Enthüllungen gemeint. Doch ob nun ein nachvollziehbarer Verdacht, falscher Stolz oder eine verlorene Wette der Grund dafür ist, dass Thomas de Maizière sich weigert die Terrorgefahr zurückzunehmen, ist leider nicht ersichtlich. Daher kommt man nicht umhin, doch noch jeden Tag mit einem Anschlag rechnen zu dürfen.
Nur: die Anschläge lassen auf sich warten. Und genau das ist das Problem, denn die Tatsache, dass entgegen aller Erwartungen einfach nichts und niemand explodiert, bedeutet für viele Bürgerinnen und Bürger eine extreme Stressbelastung. Wie sich jedoch herausstellte, kann zu viel Stress hierbei den gefährlichen Wunsch wecken, selbst einen Terroranschlag zu verüben, um nicht mehr dem ständigen Druck ausgesetzt zu sein, auf etwas warten zu müssen, das nicht eintreten will. So wie bei Christian K. aus T. (Name von der Redaktion nicht geändert), der die Spannung nicht mehr aushielt und im Zentrum des heimischen Weihnachtsmarktes mehrere Stinkbomben zündete. Siebzehn Menschen starben – bildlich gesprochen.
Die Polizei ist in großer Sorge, denn Christian K. droht kein Einzelfall zu bleiben. Im Gegensatz zu professionell durchgeführten Terroranschlägen ausgebildeter Islamisten, können solche amateurhaften Attentate nämlich eine ernsthafte Gefahr darstellen. Aus diesem Grund werden ab Januar 2011, sollte bis dahin der angekündigte Terror weiterhin ausbleiben, Spezialeinheiten der Bundeswehr einspringen und mit gezielten Anschlägen der Ungeduld der Bürgerinnen und Bürger ein Ende setzen.
Damit wir endlich wieder ruhig schlafen können.
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Grafik: Copyright by Andreas Prüstel, via toonpool.de.
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Glücklicherweise erwartet ja kaum jemand mehr, dass Erwartungen sich erfüllen. Erfüllte Erwartungen wären etwas gänzlich Unerwartetes und drohten die Erwartungsstrukturen arg zu erschüttern.
Klasse geschrieben: bissig, ehrlich und auf den Punkt gebracht. Ich hab mich köstlich amüsiert und freue mich schon auf den nächsten Post.
Tja, wir kennen ja alle die Geschichte, der immer „Wolf! Wolf!“ rief… ^^
Tja die Amis haben es doch erfolgreich vorgemacht: Wenn sonst nix passiert, oder mal wieder eine Ablenkung benötigt wird, dann müssen die Terroristen mal wieder herhalten.
Die Islamisten währen total bescheuert wenn die ausgerechnet in ihrem Rückzugsgebiet einen Anschlag verüben würden. Hier werden sie brav in Ruhe gelassen und müssen sich höchstens davor fürchten von einem renitenten Dackel gejagt zu werden, der eine, älteren Herren mit Hut gehört 😉
ROFL
Ich stelle mir gerade bildlich den Stinkbombenangriff vor und sterbe fast vor Lachen. 😉
Ich glaube aber kaum, dass die „Buntewehr“ einen brauchbaren Ersatz für Terror-Islamisten abgeben würde. Dazu kenne ich den Verein zu gut! 😉
Hab gerade im Radio gehört, dass Guy d’Eau in dem Anschlag in Stockholm ein Zeichen dafür sieht, dass der Terror weiter bekämpft werden muss. ^^
*lol* 😀
ja, diese amateurterroristen sind wirklich lästig.
Danke, hab sehr gelacht 😀
Der Comic ist aber auch sehr bezeichnend 😀 Muss mal nachsehen ob ich noch ein paar Stinkbomben übrig habe. Zur Not esse ich aber vor dem Anschlag drei Dosen Bohneneintopf 😛