Dass wir Deutschen im Ausland nicht so gut aufgenommen werden, haben wir inzwischen hingenommen. Man mag uns einfach nicht und wenn man im Sommer Mallorca besucht oder auf unsere aktuellen Bestsellerlisten schielt, dann womöglich auch zu Recht. Wir werden skeptisch beäugt und nicht selten gehasst und gefürchtet, aber eigentlich macht es uns längst nichts mehr aus. Im Gegenteil, in bestimmten Regionen Argentiniens genießen wir das sogar. Nur eines können wir Deutsche nicht gut heißen: von Ausländern in unserem eigenen Land dafür gehasst zu werden, dass wir Deutsche sind. Man darf uns innerhalb unserer nicht mehr vorhandenen Grenzen gerne als Arschloch, Schweinebacke, Jammersack, Halbdackel, Dölmes, Kuttenbrunzer oder Schmock beschimpfen, aber nicht als Scheiß-Deutscher. Nicht in Deutschland.
Und so geht nicht erst seit Thilo Sarrazin – aber seitdem umso mehr – die Empörung über Ausländer um, die ihre liebenswürdigen Gastgeber scheinbar grundlos hassen. Bundesfamilienschnurrkatze Schröder spricht dabei sogar von einer zunehmenden Deutschenfeindlichkeit. Sie merkt an, dass das Opfer eines Täters mit Migrationshintergrund nicht zufällig deutsch ist, sondern vom Täter gezielt ausgesucht wurde, weil es deutsch ist.
Soweit ist es also schon gekommen, dass die Mehrheit eines Landes auch mehrheitlich Opfer von Gewalttaten wird. Da ist es verständlich, wenn manche Menschen in Nostalgie verfallen und von den guten alten Zeiten schwärmen. Denn früher, da haben schließlich nur diejenigen, die anders waren als wir, was auf die Nase bekommen.
Dennoch: Im Schatten dieser einschaltquotenreichen und auflagestarken Debatte konnte nämlich völlig unbemerkt eine weitaus gefährlichere Feindlichkeit gedeihen: die Fettfeindlichkeit. Vor Jahren noch belächelt, müssen sich heutzutage millionen übergewichtige Menschen in Deutschland täglich Anfeindungen und Diskriminierungen gefallen lassen. Dabei gehört die Fettleibigkeit mehr zu Deutschland, als der Islam es je könnte. Und die Medien schweigen dieses Problem tot, obwohl es längst zum Alltag gehört, dass übergewichtige Menschen beschimpft und ausgelacht werden. „Fette Sau“ oder „Scheiß-Fettsack“ sind Ausdrücke, die bereits in der Grundschule zum normalen Wortschatz dazugehören. Experten behaupten sogar, dass viele Verbrechen an Dicke nicht zufällig passieren, sondern nur zu Stande kommen, weil der Täter sich gezielt ein übergewichtiges Opfer ausgesucht hat.
Kein Wunder also, dass an dieser grassierenden Fettfeindlichkeit in unserer Gesellschaft so viele Menschen regelrecht zu Grunde gehen. Sehr viele Dicke können mit dem öffentlichen Druck nicht umgehen und fangen nicht selten an, den allgemein herrschenden Hass gegen Übergewichtige auf sich selbst zu projizieren. Qualvolle, von Elend gezeichnete Diäten sind dann die Folge, mit dem Ergebnis eines kompletten Identitäts- und Konfektionsgrößenverlusts.
Es wird Zeit, dass Deutschland die Augen aufmacht und endlich jemand ein kritisches Buch nach dem Vorbild Sarrazins schreibt. Titel: „Deutschland nimmt ab. Wie wir unser Land auf die Waage setzen.“
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Das haben sich die Deutschen von den Amis abgeschaut 🙂 Aber: Wird nicht eh schon über eine Sonderbesteuerung von Übergewichtigen nachgedacht? So nach dem Motto: Alles was einen gewissen Prozentsatz über einem bestimmten Bodymassindex liegt muss zahlen? Mit dieser Kohle könnte man sicher einiges im Land des Sauerbratens bewegen. Zum Beispiel Integration fördern. Siehe hier.
Andererseits: Wo bleibt der Ruf der Menschenrechtler und ihre Demo gegen Diskriminierung? Es ist zwar politisch nicht korrekt Neger zu sagen, aber Fette Sau? Ach kommt! Jetzt habt euch doch nicht so. Stimmt ja, oder? 😉
@vanilleblau: Hab deinen Link korrigiert (man darf nicht das http:// vergessen 😉 )
Eine Demo gegen die Diskriminierung von Dicken wäre denkbar, aber schwer umsetzbar. Da muss man sich lange bewegen, ein Protestschild tragen, laut brüllen. Und eine Demo sollte mehr als 5 Minuten dauern.
War das jetzt gemein? Wahrscheinlich ja. Ich lache trotzdem. Ist ja nicht bös gemeint 😛
@pantalon: das kriegen Schlanke im Diätwahn (weil der BMI noch über 20 liegt) aber ebenso wenig hin.
ich denke mit der Ausdauer haben alle unsportlichen es nicht so… egal ob dick oder dünn…
Scheiß Deutscher oder Scheiß Fettsack oder Scheiß Streber – wer sowas sagt ist ein Arsch und will seinen Gegenüber beleidigen indem er irgendwas offensichtliches dafür nimmt. Da sollte man nicht so ne Kampagne draus machen. Wenn man drüber nachdenkt ist es doch was positives wenn das einzige womit man beleidigt werden kann Scheiß Deutscher ist. Heißt ja man is weder fett oder doof oder hässlich oder sonstwas 😉
Naja aber das Problem wird angegangen. Die Regelsätze für Hartz IV sollen gesenkt werden. Es wird an der Zuteilung des essens gespart. Denn schließlich sollen ja mit Transferleistungen nicht noch die Fettsucht der dekadenten, arbeitsfaulen Unterschichten finanziert werden.
Ach und das Buch an dem die Regierung arbeitest heisst: „Deutschland schafft an. Wie wir die Stütze der Frauen senken und gleichzeitig für mehr (strammen) deutschen Nachwuchs sorgen konnten.“
sau geil ich hab ein neues Lieblingswort: Bundesfamilienschnurrkatze
wie geil ist das denn? xDDD aber die Schimpfwortauflistung ist auch cool 😉 die muss ich unbedingt in mein Repertoir aufnehmen 😉